12. April 2022
Bei dem Leistenbruch handelt es sich um eine der häufigsten chirurgischen Erkrankungen, lediglich Gallenblasenentfernungen finden noch häufiger statt. Man schätzt, dass bis zu 10 % aller Menschen im Laufe ihres Lebens an einem Bauchdeckenbruch (Hernie) erkranken, dabei stellt die Leistenhernie mit 75 % die häufigste Hernienform dar. Derzeit werden in Deutschland ca. 170.000 Leistenbrüche stationär und fast 60.000 ambulant behandelt. Männer sind bis zu 8-mal häufiger betroffen als Frauen, meist entwickelt sich die Hernie auf der rechten Seite.
Nicht behandelte Bauchwandbrüche können zu Schmerzen und im Extremfall auch zu Darmeinklemmungen mit Absterben von Darmanteilen führen. In besonderen Fällen kann eine neu entwickelte Leistenhernie auch das Symptom einer bösartigen Darmerkrankung sein.
Seit Jahren wird die minimal invasive Operationstechnik mit Implantation eines 10 x 15 cm großen Kunststoffnetzes als der Goldstandard angesehen. Aber auch ältere Operationsverfahren mit einem Leistenschnitt, mit und ohne Netzimplantation, kommen noch zur Anwendung.
In dem Vortrag wird über diagnostische Möglichkeiten sowie die derzeit gängigen Operationsmethoden berichtet.
PD Dr. med. Gerhard Stöhr ist Facharzt für Viszeralchirurgie mit besonderer Spezialisierung auf die chirurgische Behandlung der Körperdrüsen und gut- und bösartiger Erkrankungen des Verdauungstraktes. Seine chirurgische Ausbildung absolvierte er an der damals für die endokrine Chirurgie europaweit bekannte Universitätsklinik Düsseldorf und war langjähriger leitender Oberarzt am Uniklinikum Göttingen.
Im Anschluss an den Vortrag steht der Referent noch für Fragen zur Verfügung.
Der Eintritt kostet fünf Euro, mit Pyrmont Card frei.